Einführung zur ChRB

Das folgende Video gibt dir einen guten Überblick über unsere H0-Modellbahn in Form einer Führerstands-Fahrt mit eingeblendeten Kommentaren und Erklärungen. Falls du nicht so der Video-Typ bist, gibt dir auch der Text unterhalb des Videos eine geeignete Einführung.

Christoph und ich betreiben zusammen unser Modellbahn-Hobby seit dem Jahr 1986. Eine erste grössere Anlage, die wir bauten, mussten wir infolge eines Wohnungswechsels - und dem damit verbundenen Verlust des Hobbyraumes - im Jahre 1997 in halbfertigem Zustand abbrechen. Als Erinnerung sind noch einige Bilder der ersten Anlage vorhanden.

 

Wir erhielten dann die Gelegenheit, einen ausgedienten Luftschutz-Raum von 8.53 x 4.15 Meter Grösse mieten zu können und fingen Ende 1997 an, dort unsere zweite H0-Anlage aufzubauen. Einige wenige Teile konnten von der ersten Anlage herübergerettet werden, aber das meiste wurde von Grund auf neu gebaut.

 

Wir treffen uns in der Regel einmal pro Woche am Tatort, um jeweils einen ganzen Abend mit bauen, basteln, reparieren, fachsimpeln, diskutieren und spielen zu verbringen.

 

Die Anlage ist noch nicht fertig. Die linke Seite ist abgesehen von ein paar Details fertig, aber auf der rechten Seite fehlen noch Berge, Tunnel, Landschaften und Szenerien. Auch die Steuerungs-Software ist noch in Entwicklung. Hingegen die Gleis-Anlagen und die Oberleitung sind fertig und wir können die ganze Strecke befahren. Es sind ein paar Signale ausgerüstet, aber viele fehlen noch.

 

Die Anlage hat zwei Schattenbahnhöfe (unterirdische Parkplätze für die Züge), den unteren (grösseren) und den oberen (kleineren), welche mittels einer Doppelspur-Strecke miteinander verbunden sind. An dieser Strecke befindet sich auch die Station St. Christoph. Die Höhendifferenz zwischen den beiden Schattenbahnhöfen beträgt 65.2 cm. Dieser Niveau-Unterschied wird bewältigt durch Rampen und zwei Kehrtunnel. Die Steigung auf den Rampen beträgt 2.0% und die mittlere Steigung in den Kehrtunnels (Durchschnitt zwischen Innen- und Aussenbahn) ist 1.7%.

 

Wenn wir vom unteren Schattenbahnhof die ganze Strecke abfahren bis zum oberen Schattenbahnhof, dort in einer Schleife wenden und dann die ganze Strecke wieder zurück fahren (inklusive wenden) bis auf’s gleiche Gleis, wo wir gestartet sind, fahren wir etwa 115 Meter, was einer Strecke von immerhin 10 km beim Vorbild entspricht. Bei 80 km/h dauert die ganze Fahrt etwa 7.5 Minuten. Wenn wir die vielen Abstellgleise in den Schattenbahnhöfen und diese in der Station St. Christoph noch dazuzählen, kommen wir auf eine totale Gleislänge von 237 m. Insgesamt sind 85 Weichen eingebaut. Doppelkreuzungsweichen und Dreiweg-Weichen sind dabei doppelt gezählt, weil sie zwei Weichenantriebe haben. Alle Weichenantriebe sind elektrisch und fernsteuerbar.

 

Unsere Triebfahrzeuge werden ausschliesslich über Oberleitung gespeist. Deshalb können wir leider nicht mit Dampf- oder Dieselloks fahren. Die strikte Speisung der Loks durch die Oberleitung bedingt natürlich, dass auch die unterirdischen Strecken (Tunnel und Schattenbahnhöfe) mit Oberleitung ausgerüstet sind.

 

Bei der Anlage versuchen wir nicht, eine konkrete Bahnstrecke aus der Wirklichkeit modellgetreu nachzubilden. Wenn man keine Dreifach-Turnhalle zur Verfügung hat, muss man sonst zu viele Kompromisse machen. Wir entschlossen uns deshalb, eine Fantasie-Anlage zu bauen, die aber trotzdem realistisch aussehen soll. Bei der Planung unserer Anlage dachten wir immer etwas an die Gotthard-Nordrampe bei Wassen, wo man auf der Strecke dreimal auf unterschiedlichen Höhen an der Kirche von Wassen vorbeifährt. Wir haben zwar keine Kirche, aber auch bei uns fährt die Bahn dreimal auf verschiedenen Ebenen durch den gleichen Bereich.

 

Wir versuchen nicht, unsere Anlage strikte an eine Eisenbahn-Epoche anzulehnen. Wir haben Rollmaterial, das in die Epochen III bis VI passt und bei uns kann es schon mal vorkommen, dass ein Güterzug mit einem Krokodil oder mit einer Ae 4/7 einen ICN oder einen FLIRT kreuzt. Wir sind auch bezüglich Modelltreue etwas tolerant. Es muss Spass machen und sollte dabei trotzdem gut aussehen. Wichtig ist uns ein reger Bahnbetrieb. Wir wollen auf unserer Anlage Verkehr, wir wollen fahren, wir wollen Züge bewegen und uns nicht allzu fest im Detail verlieren.

 

Wenn die Anlage dann mal fertig ist, sieht man von vorne nur noch real anmutende Dinge: Landschaften, Berge, Gebäude, Bäume, Personen, Tiere, andere Details, sowie Tunnelein- und Ausgänge, Bahnstrecken mit Schotter, rostrote Schienen und fein gestalteter Oberleitung. Betritt man jedoch den Bereich hinter den Kulissen, sieht man Stützen, Streben, Platten und sehr viele Gleise und Weichen, alles in vereinfachter Bauweise, kein Schotter, nur Messingdrähte als Oberleitung. Hier muss Funktionalität gewährleistet sein und das Aussehen ist weniger wichtig.

 

Die ganze Anlage hat eine Kapazität, um etwa 25 unterschiedlich lange Züge aufzunehmen, ohne dass sie sich gegenseitig blockieren. Bei Einhaltung von einigermassen realistischen Abständen zwischen den Zügen können dabei gleichzeitig bis zu etwa sieben Züge unterwegs sein.

 

Unser Rollmaterial entspricht der Gleichstrom-Norm. Wir steuern die Anlage über das Digital-System Selectrix, wobei jedes Triebfahrzeug mit einem Digital-Decoder ausgerüstet ist. Das Digital-System ist mit einem Computer verbunden und die ganze Bedienung der Anlage (Züge fahren lassen, Weichen stellen, Signale schalten) erfolgt über diesen Computer. Für die Rückmeldung der Zugs-Positionen an den Computer sind auf der Strecke in mehr oder weniger regelmässigen Abständen Reed-Kontakte eingebaut. Insgesamt sind es 165 Reed-Kontakte. Permanent-Magnetchen, die unterhalb der Züge (meist nur an den Loks) befestigt sind, verursachen beim Überfahren eines Reed-Kontaktes eine Meldung an den Computer.

 

Es ist geplant, dass wir die Anlage einmal vollautomatisch betreiben können. Dies ist aber noch nicht realisiert. Im Moment (Stand April 2013) betreiben wir die Anlage zwar über den Computer, dieser ersetzt aber nur die Handregler und die Weichenstellpulte. Vorläufig müssen wir die Position der Züge noch selber überwachen und wir sind auch selber für die (leider auch vorkommenden) Zusammenstösse und Eisenbahnkatastrophen verantwortlich.

 

Willst du mehr Details wissen? Die Seiten Detailbeschreibung (die im Entstehen begriffen sind), werden dir weitere Info liefern.

Letzte Änderung auf dieser Seite: 21.05.2014

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