Die Bahnlinie geht weder in einem Tunnel durch den See, noch sehr nahe an der Staumauer vorbei. Bei uns führt die Bahn durch den berühmten Diga-Kehrtunnel, der in seinem oberen Teil mitten durch die Staumauer führt und exakt deren Krümmung folgt. Das ist zwar unüblich, aber es ist eine geniale und innovative Ingenieur-Leistung und in dieser Form ein absolutes Novum. Wer schon mal in einer Druck-Staumauer drin war, weiss, dass diese hohl ist. Da gibt es ein Labyrinth von Hohlräumen. Unsere Staumauer wurde gleichzeitig mit der Bahnlinie konzipiert und das Bahntrasse wurde perfekt in die Staumauer integriert. Also die Hohlräume wurden genau so dimensioniert, dass sie das Bahntrasse aufnehmen können. Das ist auch mit ein Grund für die moderate Krümmung der Mauer, die zwar hohe Stemmkräfte gegen die Felspartien verursacht, die sich aber dank der idealen geologischen Situation als unproblematisch herausgestellt haben. Da die Kraftwerks-Gesellschaft zu 100% im Besitz der ChRB ist, war das relativ leicht zu realisieren. Heute ist man froh über dieses Konzept, da beim Betrieb und bei der Wartung der Staumauer, sowie der Bahn-Infrastruktur zahlreiche Synergien genutzt werden können. Ursprunglich wurde sogar überlegt, in der Staumauer noch einen kleinen Bahnhof, quasi eine Porta Alpina zu integrieren. Aber die Stimmbürger von St. Christoph haben das Aufkommen eines unbewältigbaren Massen-Tourismus befürchtet und das Projekt an der Urne knapp verworfen. Viele haben es in der Zwischenzeit infolge der jetzt serbelnden Tourismus-Branche der Region auch schon bereut.

Letzte Änderung auf dieser Seite: 15.05.2014