Das Computer-Interface

Rautenhaus Multifunktions-Interface SLX852 (3700)
Rautenhaus Multifunktions-Interface SLX852 (3700)

Bei diesem handelt es sich um ein Rautenhaus Multifunktions-Interface SLX852. Im Gegensatz zu einem “gewöhnlichen” Selectrix Computer-Interface unterstützt dieses zwei unabhängige SX-Busse und das sogenannte Rautenhaus-Befehlsformat. Der Vorteil eines Multifunktions-Interfaces gegenüber zwei gewöhnlichen Interfaces liegt darin, dass zum Computer nur eine physische Verbindung, und damit nur ein USB-to-serial-Converter notwendig wird.

Zwei unabhängige SX-Busse

Zwei unabhängige SX-Busse zu haben, bedeutet eigentlich, zwei unabhängige Selectrix-Digital-Systeme zu haben. Das Multifunktions-Interface SLX852, sowie die Zentraleinheit SLX850 unterstützen je die zwei unabhängigen Digital-Systeme.

 

Warum denn zwei unabhängige SX-Busse (und damit zwei unabhängige Digital-Systeme), wenn doch alles auch von einem einzigen bewältigt werden kann? Als wir das System noch mit einem einzigen SX-Bus betrieben, begannen langsam die Adressen knapp zu werden. Wir haben für die Reed-Kontakt-Rückmeldungen 32, für die Steuerung der Weichenantriebe 16 und für die Steuerung der Signale auch 16 Adressen reserviert, also insgesamt 64 Adressen für das Schalten und Melden. Da das Selectrix für einen Datenbus maximal 112 Adressen unterstützt, wären für das Fahren (Lok-Decoder) noch 48 Adressen geblieben. Das hätte im Moment gereicht, kann aber mit der Zeit knapp werden. Durch die Erweiterung auf zwei SX-Busse können wir nun das Fahren und das Schalten und Melden sauber trennen. An den SX1-Bus sind alle Weichen-, Lichtsignal-Decoder und die Rückmelde-Encoder angeschlossen, während der SX0-Bus ausschliesslich für das “Fahren” verwendet wird. Damit haben wir 112 Adressen für Lok-Decoder zur Verfügung, was wohl bis ans Ende der ChRB reichen sollte.

Das Rautenhaus-Befehlsformat

Die originalen Selectrix Computer-Interfaces, sowie die meisten Interfaces von Drittanbietern verwenden für die Rückmeldungen das Konzept des Abfragens. Das heisst, dass der Computer dem Interface einen Befehl sendet “Schick mir den Status von Adresse x”, worauf das Interface die gewünschte Antwort zurückmeldet. Da wir 32 Adressen für Reed-Kontakte vorgesehen haben, müssten wir permanent alle 32 Adressen hintereinander abfragen. Versuche haben gezeigt, dass das ziemlich träge ist und so Verzögerungen vom Ansprechen eines Reed-Kontaktes bis zum Eintreffen des Status auf der Ebene 3 von bis zu einer halben Sekunde entstehen können. Wenn man bedenkt, dass ein Zug, der mit 80 km/h in der 1:87-Ausführung pro Sekunde immerhin 25 cm zurücklegt, ist uns diese Rückmelde-Verzögerung eindeutig zu lang.

 

Das Rautenhaus-Befehlsformat unterstützt einen automatischen Rückmelde-Modus. Wenn dieser einmal eingeschaltet ist, meldet das Interface jede Status-Änderung automatisch und sofort zurück. Das zyklische Abfragen entfällt. Systembedingt (SX-Bus) ergeben sich auch hier Verzögerungen von bis zu ca. 80 ms (das entspricht 2 cm bei 80 km/h), aber damit können wir gerade noch leben.

Letzte Änderung auf dieser Seite: 21.05.2014

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